Im Jahr 1976 in Kabul geboren und seit 1989 in Deutschland lebend, absolvierte Haroun Afzal nach dem Studium der Mathematik und Kunstpädagogik mit dem künstlerischen Schwerpunkt Lichtplastik, bei Jochen Fischer, Adelheid Sievert-Staudte und Ulf Kilian, beide Staatsexamina sowie das Studium der Islamischen Theologie, bei Harry Harun Behr, an der Goethe- Universität Frankfurt am Main, wo er im Sommersemester 2018 einen Lehrauftrag im Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität übernahm.

Als Sohn paschtunisch-tadschikischen Vaters sowie kaschmirisch-stämmiger Mutter, balanciert  der afghanisch-stämmige Europäer und Eurasier in seiner Kunst zwischen abstrakten und figurativen Momenten auf einer sinnlichen Art und Weise.

Als Bildhauer könnte man Haroun Afzal bezeichnen, aber auch als Bühnenbildner. Die häufige Kohärenz zwischen seinen raumfüllenden Installationen und dem umgebenden Raum, wobei er mit fragilen Konstruktionen mannigfaltige Bezüge zur Wissenschaft, Literatur, Politik, Gesellschaft, Musik, Mystik und Film konstruiert, lassen die thematische Mehrdimensionalität seiner Werke erahnen.

Auf den ersten Blick erinnern seine meist raumergreifenden Gitterskulpturen an die Arte Povera, denn der Künstler arbeitet sensibel und spröde zugleich mit einfachen Alltagsgegenständen, die er so erscheinen lässt, als würde man diese zum ersten Mal sehen. Zudem kommen industriell hergestellte Neonröhren, aus dem Kontext gerissene Möbelstücke und andere Fundstücke, die Haroun Afzal zur Realisierung seiner Installationen verwendet.

Dabei überdauern seine Materialassemblagen und Objektarrangements im Kontext einer Ausstellung und können künftig weiteren Realisierungen dienen. Im gleichen Zug ergänzen sich dilettantische Bastelei und geometrisch exakte Konstruktionen anhand von Spiegel- und Glasflächen gegenseitig, Folklore und Futurismus verschmelzen sich mal im technoid kalten, mal im romantisch farbigen Licht in malerischer Eigentümlichkeit.

Seit 2010 finden zunehmend diverse Motoren Eingang in die Installationen von Haroun Afzal, die in der mechanisch-repetitiven Bewegung von Objekten, als symbolische Statthalter für den modernen Menschen, das dumpfe Gefühl von Kontrolle und absoluter Unterordnung evozieren.

Hinzukommen Objektarrangements aus intuitiv gefundenen Objekten, welche umwegslos sowie im Sinne einer Direktive meist an Ort und Stelle zu einem Werk verarbeitet und somit guerilla-artig in den Olymp der  Kunstwelt aufsteigen.

"Solche Momente haben einen höchst enigmatischen Charakter und wirken meist, wie von fremder Hand geführt, hypnotisch auf den Auszuführenden."

Performance

 

1993-2008: "Partisan-Performance-Reihe" Freiburg, Düsseldorf, Berlin, Frankfurt

1996-1998:  "I Shine", Loveparade Berlin

                     "Partisan", Cräsh Freiburg

                     "Partisan", Extravaganza Freiburg

2000-2007: "Blue Mondays- Keep Smile On The Side", Live at Robert Johnson, Offenbach am Main

2004:            Tanzperformance „it ́s time“ Company Vivienne Newport, Frankfurt

 

Ausstellungen 

 

2005:            Ausstellung "das Haus schräger Vögel", Goethe-Universität Frankfurt

2006:            Luminale, Biennale der Lichtkultur im Rhein-Maingebiet,

                              Ausstellungshalle Goethe- Universität Frankfurt

2006:            Gruppenausstellung „um die 30“, Handwerkskammer Koblenz

                      Ausstellung „Garage 12“, Goethe-Universität Frankfurt

2007:            Abschlussausstellung der Hauptklasse „Lichtplastik“

2007:            Gruppenausstellung mit Künstlern aus Uruguay,

                      Galerie Migration, Lapidarium des Historischen Museums Frankfurt am Main,

                      Galerie artbox

2007:            Gruppenausstellung „Vogelfrei 5“, Komponistenviertel Darmstadt

2008:           Gruppenausstellung, Luminale, Jugendkulturkirche St. Peter,

                      Evangelische Staatsakademie Römer 9,

                      Lapidarium des Historischen Museums Frankfurt a.M.

2009:           Gruppenausstellung „Gut ist was gefällt“, Kunstverein Familie Montez e.V., Frankfurt

2010:            Gruppenausstellung „Arthof 5“ auf dem Unteren Hardthof, Gießen

2014/15:       Experimentelle Erforschung der Dynamik als künstlerisches Ausdrucksmittel

2015:             "Somewhere we belong....HÖM 2015" AtelierFrankfurt

                      "8% for what? Kündigung AtelierFrankfurt"

2018:            Ikonografie eines Windbeutels, Kassel

2019:            Plastic Bags and Magazine (Performance-Reihe), Groningen, Lissabon, Amsterdam

2020:           kapriziös- die Katze, die niemals miaute- wenn die Kitzelmaschine durchdreht (Kitzelmaschine)

                     Nazi to go- in the future everyone will be a nazi for 15 minutes (Nazimaschine)

2021-2023  Angewandte Kunst (funktionale Kunst)

2023:           Vergebung nach einer missglückten Daumenamputation 2023

                        "die Wahl liegt also bei mir? darüberhinaus hängt der Wal auch bei mir! die Qual der Wahl im Daumen der Spalt"

Guerilla- Art

 

                           Performances, Installationen sowie Materialarrangements als auch diverse autonome Ausstellungen

                           an öffentlichen Schauplätzen, jenseits musealer Dogmatik und künstlicher Künstlerei, standen im

                           Focus einer 7 Wöchigen Reise und über 7000 km langen Strecke mit Kind und Kegel durch Westeuropa.

                                           

2010-2016:     "7000 km behind the scene" Performance und diverse Ausstellungen an

                                öffentlichen Orten und Plätzen jenseits musealer Dogmatik und künstlicher Künstlerei

                                Orte: Texel, Den Haag, Rotterdam, Katwjik (NL), Porte la Nouvelle, Besancon, Bordeaux (F),

                                Bilbao, Salamanca, Irun (E), Lissabon, Fatima, Torres Vedras (P)

       2017:               "Raxš", Pingjum (NL)

                               "der Wind kommt immer von vorn", Hindeloopen (NL)

       2017:               "In the name of Democracy and the Son- Hasta lu-we-go Hasta lu-you-stay", Masca (IC)

                               "the Othering", Los Gigantes (IC)